Mit Strategie zur ökologischen Nachhaltigkeit

Klimaneutrales Wohnen

Klimaneutrales Wohnen - für eine gute Zukunft, die uns allen etwas angeht

Klimaneutrales Wohnen - für eine gute Zukunft, die uns allen etwas angeht
Foto: Adobe Stock

Unser Ziel: Den CO2-Ausstoß aller Gebäude auf null bringen – und das bis 2045. Kann das gelingen? Na klar!


Zum Klimaschutz müssen heute alle Lebensbereiche beitragen – also auch das Wohnen. Deshalb soll unser Immobilienbestand klimaneutral werden. Um das zu erreichen, haben wir im Rahmen einer Klimastrategie einen Sanierungsfahrplan auf den Weg gebracht. Architekt Norbert Finken, Mitarbeiter für den Bereich Klima und Nachhaltigkeit, und Trainee Sina Pritzel aus der Abteilung Unternehmensentwicklung wissen, was genau es damit auf sich hat.


2016 hat die Bundesregierung den Klimaschutzplan 2050 beschlossen, der den Weg zu einem weitgehend treibhausgasneutralen Deutschland bis zum Jahr 2050 beschreibt. Das brachte auch im Wohnsektor den Stein ins Rollen. „Seitdem beschäftigen wir uns aktiv mit Klimaschutz“, erläutert Norbert Finken. Mit der Änderung des Klimaschutzgesetzes wurden die Vorgaben mittlerweile verschärft: Neues Zieljahr ist nun 2045. Doch Norbert Finken weiß: „Ökologische Nachhaltigkeit wird im Wohnsektor ein dauerhaftes Thema sein.“ Aus dem Grund haben wir unsere Unternehmensentwicklung gezielt danach ausgerichtet, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.


Eine große Herausforderung
Aber ist es überhaupt realistisch, den CO2-Ausstoß aller Gebäude im VBW-Bestand bis 2045 auf null zu bringen? „Natürlich“, sagt Norbert Finken selbstbewusst. „Es bedarf einer ausgewogenen Sanierungsstrategie, die Investitionen mit Bezahlbarkeit, Förderung und Innovation zusammenbringt.“ Und nicht nur das. Neben der Investitionshöhe ist auch die Verfügbarkeit externer Dienstleister von Bedeutung. „Der Handwerkermangel macht sich bemerkbar“, gibt Sina Pritzel zu bedenken. Zudem ändern sich stetig die Vorgaben seitens des Bundes, der Länder und der Verbände – und somit die Wege, um finanzielle Förderung zu erhalten. Machbar ist das Vorhaben eines klimaneutralen Wohnbestandes also schon, nur müssen viele Faktoren einkalkuliert werden. „Es ist eine Mammutaufgabe“, so Finken.


Der Sanierungsfahrplan
Früher reichte es aus, Fassaden, Fenster und Dächer zu dämmen. „Heute muss die gesamte Gebäudetechnik mitgedacht werden“, sagt Norbert Finken. Im Rahmen der energetischen Sanierung und Dekarbonisierung, also der Umstellung der Energiewirtschaft hin zu einem niedrigeren Kohlenstoffumsatz, werden wir in Zukunft verstärkt auf den CO2-Fußabdruck jedes Gebäudes schauen. „Wir berechnen den CO2-Ausstoß immer individuell für ein Gebäude, müssen dann aber überlegen, wie wir die Sanierungsarbeiten im Gesamtbestand des Quartiers umsetzen können.“ Wie das innovativ und effizient passieren kann, zeigt das Pilotprojekt „Energiesprong“ in der Bochumer Mörikestraße. Da der Gebäudebestand hier mit werksseitig vorgefertigten Bauelementen saniert wird, braucht es weniger Arbeitsschritte vor Ort. Und durch die Fertigung der Bauelemente in großen Hallen kann die Vorarbeit auch im Winter geleistet werden, wenn auf den Baustellen sonst alles stillsteht.


Schritt für Schritt
Dass Sanierungsmaßnahmen immer wieder an die neusten klimapolitischen Vorgaben angepasst werden müssen, erschwert die Planung. „Dann geht’s nur Schritt für Schritt, mit Zwischenlösungen.“ Norbert Finken nennt ein Beispiel aus Wattenscheid-Höntrop: „Dort führen wir schon seit Jahren Modernisierungen durch. Klimaneutrales Wohnen setzt auch eine enge Abstimmung mit dem örtlichen Versorger der Stadtwerke Bochum voraus, hier befinden wir uns im regelmäßigen Austausch. Da fossile Brennstoffe wie Gas CO2 ausstoßen, werden wir genau diese nun erstmals stufenweise zurückbauen und durch moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen ersetzen. Die Gasheizung springt nur noch ergänzend an und soll später komplett zurückgebaut werden.“ Einbauen, umbauen, austauschen – so lautet oftmals die Devise.


Grüner Daumen hoch
Ein weiterer Baustein der Klimastrategie ist die Begrünung von Flachdächern im Bestand, vorausgesetzt, die Statik lässt dies zu. Bei Neubauprojekten und Garagen ist die Umsetzung bereits die Regel. Der Vorteil: Die Begrünung fungiert im Sommer als eine Art Hitzeschutz. An heißen Tagen kühlen die Grünflächen die Bausubstanzen ab und senken damit die Temperatur im gesamten Quartier. „Die Dächer sind zudem langlebiger, speichern mehr Wasser und verhindern das Überlaufen der städtischen Abwasserkanäle bei Starkregen“, erklärt Sina Pritzel. Nicht zu vergessen ist der wertvolle Beitrag zur Förderung der Bio-Diversität: „Bienchen und Blümchen freuen sich auch.“
 

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