„Wir sind die ersten im Ruhrgebiet“

Energiesprong-Pilot in Bochum gestartet

Interessierte stehen vor dem Bauschild des Energiesprong-Piloten an der Mörikestraße 8 - 14 in Bochum

Interessierte stehen vor dem Bauschild des Energiesprong-Piloten an der Mörikestraße 8 - 14 in Bochum
Foto: VBW, Dominik Neugebauer

Am 15. und 16. September 2021 waren über 80 Interessierte aus ganz Deutschland auf der Bochumer Baustelle des Energiesprong-Piloten an der Mörikestraße 8 – 14 mit dabei. Die vorgefertigten Fassaden-Elemente wurden live angebracht. Eine Tour um die Baustelle sowie in eine Leerstandswohnung sorgte für begeisterte Gesichter über die Qualitäten und die Innovationen.

Eine Sirene ertönt für drei Sekunden. Die bis dato eifrig geführten Gespräche auf der Baustelle verstummen plötzlich und Personen blicken sich um. Was wird jetzt passieren? Fragende und aufgeregte Gesichter sind zu sehen. Ein Bauarbeiter rüttelt an einer Kette und überprüft letztmalig den festen Halt. Der Daumen nach oben in Richtung Fahrerkabine bestätigt: Hier passt alles. Dann setzt sich der Kran in Bewegung. Fast mühelos schwebt eine über 2-Tonnen-Fassade aus Holz über den Erdboden. Der Clou: Daran bereits vormontiert sind Fenster, Türen und Rollläden – bereit dafür, vor eine Hauswand eines Bestandsobjekts montiert zu werden. 

„Wir sind die ersten im Ruhrgebiet“, sagt Norbert Riffel als Geschäftsführer der VBW Bauen und Wohnen GmbH aus Bochum. „CO2-Neutralität: Jetzt! Und ja, dieser Schritt ist mutig, aber ich bin stolz, dass wir hier mit diesem Piloten einen wichtigen und gemeinsamen Schritt mit den Stadtwerken Bochum und der B&O Bau NRW gehen.“

Was hier fast schon wie eine Vision klingt, ist ein gelebter Pilot an der Mörikestraße 8 – 14 in Bochum. Dessen Fortschritte haben über 80 Interessierte am 15. und 16. September 2021 auf einer Baustellenbesichtigung sehen können. Die Stichwörter: Serielle Sanierung und Energiesprong. Dieses Prinzip kennt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (dena): 

„Um die CO2-Einsparziele im Gebäudebereich zu erreichen, brauchen wir Innovationen. Dazu gehört das serielle Sanieren, das Gebäude schneller und effektiv auf einen klimaneutralen Standard bringt. Eine Sanierungslösung mit gewaltigem Potenzial für Klima und Wirtschaft, das wir zügig zur Marktreife bringen müssen. VBW Bauen und Wohnen als Eigentümerin und B&O als Bauunternehmen machen hier vor, was an Millionen Gebäuden in Deutschland noch passieren muss: schnelle und hochwertige Sanierungen, die für Mieterinnen und Mieter und für das Klima gleichermaßen gut sind.“

Über das Energiesprong-Prinzip
Der vielversprechende Ansatz des Energiesprongs kommt aus den Niederlanden („sprong“: niederländisch für Sprung“), das sich am Feritghausbau orientiert. Mittels moderner 3D-Technik wird zunächst millimetergenau vermessen, anschließend werden Fassaden- und Dachelemente dann passgenau und in Serie hergestellt. Es entsteht eine zweite Außenhaut am Objekt. Dieses Vorgehen hat viele Vorteile. Das weißt auch Sebastian Eck, Teamleiter Innovation der VBW Bauen und Wohnen GmbH aus Bochum:

 „Beim seriellen Sanieren haben wir vier Ziele im Fokus: Zum einen verkürzen wir die Sanierungszeiten durch seriell vorgefertigte Bauteile. Zum zweiten entstehen CO2-neutrale Gebäude mit geringen Energiekosten. Zum dritten gehen wir nachhaltig vor, in dem wir nachwachsende und hochwertige Materialien verwenden, wie zum Beispiel Holz. Und zum vierten sorgen wir für die Zukunftssicherheit unserer Kunden durch eine langfristige Performance, denn: Alle am Projekt beteiligten Partner werden die Gebäude auch zukünftig beobachten, um die energetischen Standards sicherzustellen und einzuhalten. “

Maßnahmenkatalog im Überblick
Es wird viel an den 1968 errichteten Mehrfamilienhäusern passieren, die noch in konventioneller Massivbauweise gebaut wurden:

-    Fenster und Fassaden werden komplett erneuert und vorgefertigte Elemente nach KfW-Effizienzhaus-55-Standard angebracht
-    Nahezu vollflächige Photovoltaik-Module für das Dach, um den NetZero-Standard für ein CO2-neutrales Wohnen zu ermöglichen
-    Hauseingangstüren mit Briefkästen sowie Klingelanlage und Beleuchtung werden erneuert
-    Balkone mit einer Fläche von 8,40 m² (2,0 x 4,2 m) werden angebaut
-    Treppenhäuser werden saniert
-    Erneuerte Heizungsanlage mit Warmwasserversorgung und kontrollierter Wohnraumlüftung
-    Kellerdecke wird mit einer ca. 16 cm dicken Wärmedämmung aus Steinwolle versehen
-    Außenanlage wird mit Feinplanum und Raseneinsaat erneuert
-    Barrierefreie Hauszuwege mit einem maximalen Gefälle von 6 Prozent
 


Kommunikation - Pressesprecher

Dominik Neugebauer
T +49 234 310-231
dominik.neugebauer(at)vbw-bochum.de

  
Wirmerstraße 28
44803 Bochum


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