Zum Arzttermin, zum Einkaufen oder zur Behörde: Wen die Fahrt im öffentlichen Nahverkehr aufgrund von Gebrechen vor eine Herausforderung stellt, der kann den Begleitservice der Arbeitsförderungsgesellschaft GAFÖG in Anspruch nehmen. Die Fahrgastbegleiter bringen die Menschen sicher ans Ziel – und wieder nach Hause. Klingt toll? Das ist es auch, findet Marco Biewald, Abteilungsleiter unseres Kundenmanagements.
Herr Biewald, was sind die Vorteile des Begleitservices?
Marco Biewald: Nun, zunächst einmal ist es ja viel schöner, in netter Gesellschaft statt alleine unterwegs zu sein. Und Menschen, die sich aufgrund körperlicher Einschränkungen auf dem Weg zu ihren Terminen unsicher fühlen, können in dem Fahrgast-Begleitservice wichtige Unterstützung finden. Sie werden von zu Hause abgeholt und den ganzen Weg bis zum Ziel begleitet – und natürlich auch wieder zurück. Die Servicemitarbeiter der GAFÖG sind gut geschult und können wichtige Hilfestellungen geben, beispielsweise beim Ein- und Ausstieg in Bus und Bahn mit dem Rollator. Der Service übernimmt auch die Koordination der Fahrten an sich: Wo muss ich wann wie umsteigen und wie finde ich mich im Streckennetz zurecht? Und: Der Service ist kostenlos!
Wie kam es überhaupt zu diesem Angebot?
Marco Biewald: Der Begleitservice ist ein Angebot der Arbeitsförderungsgesellschaft GAFÖG, die mit der BOGESTRA zusammenarbeitet. So findet die Begleitung seit 2019 im gesamten Streckennetz der BOGESTRA statt. Der Fahrgast selbst muss lediglich die Fahrkarte kaufen und noch mobil sein. Angebote wie diese bereichern unser Leben, weshalb wir von der VBW den Fahrgast-Begleitservice unter den Menschen in den Quartieren publik machen wollen.
Was muss ich tun, wenn ich begleitet werden will?
Marco Biewald: Es gibt zwei Möglichkeiten, sich für den Fahrgast-Begleitservice anzumelden: per Telefon unter +49 234/388 736 50 (montags bis donnerstags zwischen 7 und 15:30 Uhr, freitags zwischen 7 und 14:30 Uhr) oder per Mail an fahrgastbegleitservice@gafoeg.de. Die Anmeldung muss spätestens zwei Tage vor der geplanten Fahrt erfolgen.
Die Begleiter sind Langzeitarbeitslose, die im Rahmen einer Maßnahme durch die GAFÖG in Vollzeit sozialversichert angestellt sind und so wieder ins Erwerbsleben kommen. In Bochum sind aktuell fünf Begleiter tätig, in Gelsenkirchen zwei. Projektleiter Ekard Opretzka, der bei der GAFÖG den Begleitservice betreut, erzählt: „Der Service findet bei den Fahrgästen großen Anklang. Zwischen einigen Fahrgästen und ihren Begleitern sind schon richtige Freundschaften entstanden.“
Für Bochum und Gelsenkirchen gehen rund 40 Anfragen pro Woche bei der GAFÖG ein. Aber auch die Fahrgastbegleiter profitieren. „Sie werden vom Jobcenter zu uns geschickt und nach einem Vorauswahlverfahren sechs bis acht Wochen für diese Arbeit geschult. Nach der Zeit können sie von der BOGESTRA übernommen werden.“