Das Grummer Karree hat den typischen Stil einer Arbeitersiedlung - jedoch mit hochwertigem Wohnraum.
Die karreeförmige Wohnsiedlung wurde 1927 nach dem Konzept einer Gartenstadt von den Stahl- und Walzwerken Bochum (Bergbau AG Lothringen) errichtet und diente den Mitarbeitern des Werkes als Wohnstätten. Bis heute wohnen dort noch ehemalige Mitarbeiter bzw. deren Familienangehörige. Die Siedlung wurde 1998 an unser Unternehmen verkauft.
Anfangs waren die Wohnungen heißbegehrt. Doch bis zum Verkauf blieb das Quartier unverändert. So verlor es im Laufe der Zeit immer mehr an Attraktivität, was zu einer Leerstandsquote von über 30% führte.
Aufgrund einer Machbarkeitsstudie des Öko-Zentrums NRW fiel die Entscheidung, dieses Kleinod des frühen Wohnungsbaus unter Beibehaltung des typischen Charakters einer Arbeitersiedlung grundlegend zu modernisieren. Die Modernisierung wurde in fünf Bauabschnitten von 2006 bis 2012 durchgeführt.
Das Entré des Quartiers vor der Modernisierung ...
... und nach der Modernisierung.
Durch Neugestaltung der Grundrisse und Ausbauten im Dachgeschoss konnte ein breit gefächtertes Angebot von 2,5-, 3,5- und 4,5-Raum-Wohnungen geschaffen werden.
Die Häuser an der I. Parallelstraße vor der Modernisierung ...
... und nach der Modernisierung.
Bei der energetischen Sanierung wurde besonderer Wert auf die Wahrung des historischen Erscheinungsbildes gelegt. Dazu trägt das sorgfältig restaurierte Dekor aus Backstein bei. Alle Gebäude erhielten Sprossenfenster und um die Fassade läuft als charakteristisches Merkmal ein Gesimmsband. Beide Elemente entsprechen dem Stil der Entstehungszeit.
Ein Teil des Innenhofes vor der Modernisierung ...
... und nach der Modernisierung.
Alle Wohnungen wurden mit großzügigen Balkonen ausgestattet. Besonderen Wert haben wir auf die Schaffung von Barrierefreiheit im Erdgeschoss durch die Anlage von Mietergärten mit Terrassen gelegt.
Durchgang zum Innenhof von der Grillparzerstraße aus vor der Modernisierung ...
... und nach der Modernisierung.
Die Außenanlagen rings um das Grummer Karree wurden komplett neu gestaltet.
Der großzügige, begrünte Innenhof mit seinem parkähnlichen Charakter lädt zum Verweilen ein. Für den ruhenden Verkehr wurden unterhalb des Innenhofs Tiefgaragenplätze geschaffen.
Dieses charmante Quartier wurde mit dem Deutschen Bauherrenpreis Modernisierung 2011 ausgezeichnet.
"Das Ruhrgebiet ist die Heimat der Arbeitersiedlungen. Von der Margarethenhöhe (Essen) bis zur Kapps-Kolonie (BO-Hordel) gibt es viele dieser Orte, in der die Ruhrgebietsgeschichte noch spürbar ist. Es gibt Siedlungen, die sehen heute viel schöner aus, als damals, als sie gebaut wurden. Speziell die 20er Jahre-Siedlungen, die meist in der Nähe von Stahlwerken errichtet wurden. Ein Beispiel ist die Siedlung in der I. Parallelstraße in Grumme. Aus dem häßlichen Entlein ist ein schöner Schwan geworden. Mit ganz viel Geschichte und einem neuen Namen."
(aus der Videoserie "Wer wohnt denn da?" auf BOCHUMSCHAU.TV)