Alles wieder im Lack

Garagentore am Hustadtring auf Vordermann gebracht

Nicht schön: "Ekel" an den Garagentoren des Hustadtrings

Nicht schön: "Ekel" an den Garagentoren des Hustadtrings
Foto: VBW

Graffiti an Tiefgaragen am Hustadtring war für die Anwohner seit jeher ein gewohnter Anblick – zumeist kein schöner. Bis jetzt. „Denn diesmal waren Leute am Werk, die ihr Handwerk verstehen“, sagt Marcus Gebhardt vom VBW-Bestandsmanagement. Die Erfolgsgeschichte über eine gelungene Verwandlung, Heimatverbundenheit – und Zufall.

„Ekel“. Vier schmutzig-weiße Buchstaben aus Lack, lieblos gesprüht aufs graue Einfahrtstor der VBW-Mietergarage „H“. Ein Graffiti wie ein Sinnbild für Großstadttristesse. Oder – so erinnert Marcus Gebhardt diesen Anblick im Sommer 2020: „Einfach fürchterlich.“ Den VBW-Bestandsmanager treibt damals eine Idee um: Was, wenn man echten Künstlern das Feld überließe? Professionellen Sprayern, deren Bilder schon aus Gründen des Respekts nicht erneut „überschmiert“ werden würden?

Ein guter Gedanke, allein: Die Künstler fehlen. „Da half dann der Zufall“, verrät Marcus Gebhardt und lacht. „Ich stehe auf der Straße, plaudere mit unserer Mieterin Renate Radny, und irgendwie kommen wir auf meine Idee zu sprechen.“ Die VBW-Kundin muss nicht lang überlegen: Ihr Sohn Jeremias – aufgewachsen in der Hustadt und mittlerweile Künstler in Leipzig – setze solche Projekte schon seit Jahren um. Gemeinsam mit einem Freund. Im ganzen Land. 

  
„Die Künstler haben ein tolles Gespür für das, was sich ihre Kunden wünschen.“


Sofort wird der Kontakt hergestellt, Mails gehen hin und her. „Total unkompliziert“, erinnert sich Marcus Gebhardt. Anfang September stehen „Mias“ Radny und Simon Höfer vor den Garagen, schütteln ihre Farbdosen und legen los. Nach nur einer Woche haben sie ihr Werk vollendet: eine knallbunte Hommage an die Heimat, gespickt mit Anspielungen an markante Orte im Viertel. Der Bestandsmanager ist begeistert: „Nicht nur, dass sich ein Hustädter Künstler in der Hustadt verewigt; das Ergebnis ist einfach richtig gut.“ Und auch nach mehreren Monaten noch immer unangetastet.  

Zum Projekt
Verantwortlich für die Neugestaltung der Garagen ist die Nachbarschaftsinitiative HUKultur, welche vom Förderverein Hustadt e. V. getragen wird. Die Kosten von 8.000 Euro hat die VBW Stiftung übernommen, die seit April 2016 mehr als 30 gemeinnützige Projekte unterstützt hat.

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